Ich bin auch ein Nobelpreisträger
21. Oktober 2012


Zum Nobelpreis der EU postete ich auf Facebook:
«Die EU erhält den Friedensnobelpreis. 500 Millionen Menschen damit mit. 500 Millionen exklusive 7 Millionen Sturköpfe im Reduit. Ich finde, die Schweizer EU Befürworter haben ihn miterhalten.» Als EU-Befürworter, der hierzulande schon als schwachsinnig und Landesverräter bezeichnet wurde, dem man den Schweizer Pass wegnehmen sollte, habe ich den Preis ein wenig mitverdient. Gefällt mir habe ich keine darauf erhalten, nicht mal von meinen Kollegen aus der Neuen Europäischen Bewegung. Unfreundliche Kommentare gab es auch nicht. Was beweist, dass die EU, trotz Omnipräsenz in den Medien, zur Zeit kein Thema ist in der Schweiz ist. Ich war schon ein wenig enttäuscht, da erbarmte sich ein guter Freund und schrieb einen Kommentar:
«Eigentlich wollte ich ein bisschen gegen diese Preisvergabe wettern, aber nachdem ich mir meine Argumente zurechtgelegt hatte, blieb nur noch ein bisschen heisse Luft. Der Friedensnobelpreis ist inzwischen stark zu einem politischen Preis geworden – als Motivation und Mahnung gleichzeitig zu verstehen. Was die EU daraus machen wird, wird sich zeigen.» Natürlich ist der Friedensnobelpreis ein politischer Preis, das war er schon immer. Schliesslich ist Krieg und Frieden eine Frage der Politik. Wenn wir uns an 2009 erinnern, so erhielt Barack Obama den Preis, nicht zuletzt dafür, dass er nicht George W. Bush ist und Amerika in keinen weiteren Krieg führen wollte.

Ich bin einverstanden, dass der Friedensnobelpreis Mahnung und Motivation zugleich ist. Im Falle der EU ganz besonders. Den Frieden in Europa hat sie garantiert, nach dem zweiten Weltkrieg und auch nach 1989. Wenn die EU aber ihre Südländer zu tode spart, dann verwandelt sich das Friedensprojekt Europa ziemlich schnell wieder in das alte Pulverfass zurück.

chapatte

Rien à ajouter. Chappatte in Le Temps.




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