Wie veschiebt man ein Fabrikgebäude? Ganz einfach, man verlegt es auf Schienen.
Das lokale Ereignis, in den Medien und am Bahnhof Oerlikon, ist der Umzug der MFO-Fabrik. Für den Neubau des Gleis 8 wird das Haus um 60 Meter nach Westen verschoben. Das 123-jährige Fabrikgebäude wiegt 6200 Tonnen. Die Vorbereitungsarbeiten dauerten zehn Monate, dabei wurden die Mauern des Fundaments durch Stahlpfeiler ersetzt. Unter dem Gebäude wurde eine Betonplatte eingezogen und darauf Stahlrollen montiert, auf denen das Haus nun lagert. Rote Luftballons auf dem Dach montiert schmücken das Haus (und halten es in der Höhe?) Um 11 Uhr vormittags setzten hydraulische Pumpen das Haus in Bewegung.
Dass es so schnell nicht gehen kann, wusste ich, bin aber etwas enttäuscht, als ich auf dem Nachhauseweg um zehn nach fünf aus der S14 steige. Obwohl schon ein Stück der Strecke zurückgelegt ist, vielleicht ein Viertel, ist gar nicht zu sehen. Die MFO-Fabrik wirkt auf ihren Schienen unbeweglich. Ausser den Motoren der hydraulischen Pressen ist nicht zu hören, nichts wackelt, nichts raucht.
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