vom Aufgang der Sonne in St. Johann
11. Mai 2013


Als wir die Kirche St. Johann betreten, endet eben Orgelklang. Ich trete unter der Empore «Vom Aufgang der Sonne…» sin-gend hervor und gehe das Kirchenschiff hinab. «…bis zu ihrem Niedergang, sei gelobet der Name des Herrn», antwortet es von der Orgel her. «Wer singt denn da so schön?», folgt die Frage. Ich drehe mich nach der Stimme um, ebenso der Organist. Ich winke Werner zu. Nach dem Moment des Erkennens winkt er zurück. Er dreht sich wieder um und spielt «Vom Aufgang der Sonne». Es ist unser Lied, oft stimmt es Werner an, wenn wir gemeinsam Zmorge essen, wobei er jeweils richtig frühstückt, da es die wichtigste Mahlzeit des Tages sein soll, und ich trinke bloss meinen Kaffee, da meine Verdauung nach dem Motto «mir doch Wurst, ob Körper und Geist schon raus müssen», noch zwei, drei Stunden weiterschläft. Ist die Tagesform gut, dann singen Werner und ich das Lied zuerst gemeinsam und danach im Kanon. Heute, nachmittags um vier, setze ich mich schmunzelnd in einen Bank und lausche der Musik. Irgendwo über dem Orgelklang nehme ich Werners Gesang wahr. Meinen alten Sänger- und Wanderfreund kann ich nicht allein lassen und stimme ebenfalls ins Lied mit ein. Und als hätte Petrus bloss auf unseren Vom Aufgang der Sonne Gesang gewartet, bricht die Sonne hinter den Wolken hervor und strahlt durch die Kirchenfenster hinein.



davos st. johann
St. Johann, gesehen am Folgetag und Innenaufnahme von Wikipedia.


frühere Beiträge
:
alte Plakate und ebensolche Erinnerungen – 11. Mai
Samstagmittag in der Zwischensaison – 11. Mai
Steinzeitkunst – 10. Mai

folgende Beiträge:
Klosters – 12. Mai
Frühling, du schöner Mann – 23. Mai
Frühling – 24. Mai


zurück zur Blogübersicht
VzfB-Home



© 2013 by VzfB. All Rights reserved.