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Meteorologisch war das letzte Halbjahr ziemlich eintönig. Von März an war es entweder zu trocken, es war schönes Wetter, die Bise blies oder es war überdurchschnittlich heiss. Meistens aber bediente sich Petrus mehr als einer Ingredienz um sich den aktuellen Wettercocktail zu mischen. Ende März hatte ich bereits mehrmals auf dem Balkon grilliert, im April war der Sack mit den Briketts vom letzten Jahr aufgebraucht. Trotz Sonne dauernd Bise. Der Mai unbrauchbar, nass und kalt – auch für die Natur nur ein Teilsegen. Im Juni mehr als eine Woche über 39 ° C, die Sahara-Luft, die jedes Jahr nach Spanien gelangt, hat sich dank des Jetstreams über ganz Mittel- und Nordeuropa ausgedehnt. Was in Erinnerung bleibt: in der Unterhose auf dem Sofa sitzend und vom blossen Nichtstun rinnt der Schweiss in Sturzbächen hinab… Die zweite Runde im Juli etwas kühler, bloss noch 36 ° C. Eine gewisse Restmenge Hirnzellen funktioniert bei diesen Aussentemperaturen noch normal, es ist heiss, aber der Alltag nicht eingeschränkt. Was Vater beschäftigt: mehrere Kantone haben striktes Feuerverbot erlassen, so auch Graubünden, das Bezirkspfadilager Limmattal darf nicht mal ein kleines Lagerfeuer errichtet werden. Gekocht wird in Reichenau in der Zivilschutzanlage, die Mahlzeiten werden mit dem Auto angeliefert. Was ist ein Pfadilager ohne Lagerfeuer? –
Anfang August der Wetterwechsel, maximaltemperatur 13 ° C und Regen. Skandinavien hat uns wieder. Doch schon Mitte Monat wieder um die 30 ° C, die einem aber verglichen mit der Erinnerung an den Juni kühl vorkommen, bei 25° mehrmals versucht, einen leichten Pullover zu holen. Anfang September nochmals nasskalt, alle Medien schreiben über den Herbstbeginn. Mitte September erneut 39 ° C und mehr. Verlängerung des Hochsommers, im Bett liegend und auf einer Schweissschicht zwischen Pyjama und Decke treibend. Fieber. Draussen jahreszeitlich um die 20 ° C.
Heute, 7. Oktober, noch immer Indian Summer, es windet wieder zum schönen Wetter, ein gutes Dutzend der Möwen hat sich Kräfte sparend mit Rückenwind aus seinen Brutgebieten zwischen St. Petersburg und Moskau hertreiben lassen.
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