Für den Abspann wollte Regisseur Kirk Jones zuerst «Let It Be» in der Version von Aretha Franklin nehmen. Dann kontaktiere er Paul McCartney. Als Platzhalter mischte er Franklins Version des Beatles-Klassikers in die Rohversion des Films. Paul erinnert sich: «Ich verliess das Kino mit Gedanken wie dass ich kein weiteres ‹Let It Be› schreiben kann. Und dass ich nicht wie Aretha Franklin singen kann, auch wenn ich das noch so gerne möchte. Ich würde also passen müssen. Doch am Abend, nach dem Nachtessen, begann ich ein auf dem Klavier ein paar Akkorde zu klimpern, denn ich hatte eine Idee. Ab diesem Moment begann der Song Gestalt anzunehmen.

berührt als Witwer
Linda McCartney starb 1998. Paul war als Witwer berührt vom Skript des Films, worin sich Robert de Niro aufmacht, um seine erwachsenen Kinder zu treffen, weil er seine Familie an Weihnachten bei sich zuhause am Stubentisch vereinen möchte. «Ich konnte mich vollkommen mit Robert de Niros Figur identifizieren, weil ich ebenfalls erwachsene Kinder habe, die ihre eigenen Familien haben», erzählt Paul auf seiner Webseite.


Standbild aus dem Videoclip zu «(I Want To) Come Home». Paul McCartney in seinem Hog Hill Studio in Sussex.

Nachdem Paul das Demo des Songs gespielt hatte, wollte Regisseur Jones ein anderes Intro. McCartney akzeptierte den Änderungswunsch. Nun beginnt der Song mit Paul allein am Klavier, der die Worte «For so long I was out in the cold and I taught myself to believe every story I told», singt, bevor die Streicher einsetzen. Der Song endet in einem Gitarrensolo. Für das Streicherarrangement arbeitete Paul mit Dario Marianelli, der den Filmsoundtrack komponierte, zusammen. Die Abmischung besorgte Geoff Emerick in den Londoner Air Studios. Zu dieser Zeit nahm Paul insgesamt 20 Songs auf, die noch nicht veröffentlich sind.

die Versionen
Die Single wurde ausschliesslich über die digitalen Download Portale wie iTunes und als YouTube-Single veröffentlicht Auf dem Filmsoundtrack ist der Song nicht erhältlich. Allerdings wurden genug Promo-CDs hergestellt, so dass sich relativ einfach auf eBay ein Exemplar beziehen lässt. 2022 wurde für das «7"-Singles»-Boxset eine Single kreiert, auf deren B-Seite die Demoversion von «(I Want To) Come Home» ist.

Der Videoclip ist im Paul McCartney Channel auf You Tube zu sehen. Auf der DVD von «Everybody's Fine» ist ein Making Of zum Song erhältlich.

Rezeption
«(I Want To) Come Home» feierte seine Première am 4. Dezember 2009 beim Filmstart. Von diesem Moment an spielte ihn Paul bei seinen Konzerten im Rahmen der «Good Evening Europe Tour». Das Publikum reagierte begeistert auf den Song. «(I Want To) Come Home» wurde 2010 für einen Golden Globe Award in der Kategorie Best Original Song nominiert, aber nicht ausgezeichnet. In England kam «Everybody’s Fine» am 26. Februar in die Kinos.

2012 nahm Tom Jones eine Coverversion auf seinem Album «Spirit In The Room» auf. Bis in die 1990er-Jahre hätte sich «(I Want To) Come Home» in den Charts platzieren können und wäre ein Klassiker in Pauls Katalog geworden. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts klassieren sich seine Singles nicht mehr in den Hitparaden. «(I Want To) Come Home» bildet keine Ausnahme. Die Single tauchte einzig in russischen Tophit Charts auf: auf dem 1. Platz.

Paul McCartney anno 2010.