Eine Livesingle wird Nummer 1
11. April 1980
In den USA und Kanada war die Liveversion von «Coming Up» so populär, dass die Single-A und B-Seiten vertauscht wurden.
Bewertung: * * * * 1/2


Paul McCartney nahm «Coming Up» im Sommer 1979 in seinen Heimstudios in Sussex und in Schottland auf. Der Song hat eine minimalistische Synthesizer Struktur und Pauls Gesang ist durch eine Vari-Speed Maschine verschnellert worden, so dass seine Stimme höher klingt. Obwohl damals noch unveröffentlicht, kam er ins Repertoire der Wings, die «Coming Up» während ihrer «UK-Tour» im Dezember 1979 spielten. Wie bei der «Wings Over The Word Tour» 1975/76 wurde Band mit einer Bläsersektion ergänzt, weshalb der elektronische Song live weniger avantgardistischer, dafür funkiger war.

Streit um die Live-Version
Paul McCartney liess die Konzerte mitschneiden, weil er mit dem Gedanken eines Livealbums spielte, das im Laufe von 1980 hätte erscheinen sollen. Das Album wurde bis heute nicht veröffentlicht, stattdessen erschien im April 1980 das Soloallbum «McCartney 2» und «Coming Up» war die Leadsingle. Auf der B-Seite finden sich «Lunch Box/Odd Sox» und eine Liveversion von «Coming Up», die am 17. Dezember 1979 in Glasgow beim Abschlusskonzert der Tour aufgenommen. Bei diesem Konzert tanzte ein Junge in der ersten Reihe derart ausgelassen zu «Coming Up», dass Paul die Gewissheit hatte, dass der Song ein Hit werden würde.

In den USA wollte Columbia Records die Liveversion auf das Album «McCartney 2» nehmen, doch Paul McCartney insistierte, dass es kein Wingsalbum sei. Columbia behalf sich damit, dass bei der Erstpressung von «McCartney 2» eine einseitig bespielbare Single mit der Liveversion beigelegt wurde.

Aussergewöhnlich war die Chartplatzierung von «Coming Up» in den USA. Zunächst wurde von Columbia dieselbe Single wie im Rest der Welt veröffentlicht und sie erreichte tatsächlich auch die Chartspitze. Das Billboard Magazin führte während 12 Wochen die Studioversion in den Charts. Jedoch gaben viele Disc Jockeys der Liveversion den Vorzug und spielten diese, so dass Columbia Records die Single nochmals veröffentlichte und die beiden Versionen vertauschte, sodass die Liveversion nun die A-Seite war. Die Bestellnummer der Single wurde beibehalten. Ein Manager von Columbia begrüdete den Schritt damit, dass die Amerikaner Paul McCartneys echte Stimme vorziehen würden. Auch die Live-Single wurde Nummer 1 und erhielt eine goldene Schallplatte, Billboard notierte sie noch während weiteren neun Wochen.

Zu «Coming Up» wurde ein Video gedreht, in dem Paul McCartney fast alle Rollen in der Band spielt und dabei von Hardrocker über Reggaemusiker bis zu Beatle Paul verschiedene Genres mimt. Zur Liveversion wurde kein Video veröffentlicht. «Coming Up (Live At Glasgow)» ist neben der Single noch auf der US-Version von «All The Best» (1987), auf der US-Version von «Wingspan» (2001) und in Wiederveröffentlichung in der «Archive Collection» von «McCartney 2» (2011) erhältlich. Während der «UK-Tour» 1979 hatte «Coming Up» noch eine Strophe mehr, die bei der Singleversion gekürzt wurde. Auch diese ganze Version ist in der Wiederveröffentlichung von «McCartney 2» in der «Archive Collection» (2011) erhältlich.

paul  mccartney 1980 coming up
Paul McCartney und die Plastic Macs. Screenshot aus dem Video zu «Coming Up».



Tracklist:
Coming Up (Live At Glasgow)

 

Artwork der regulären Single:





Tracklist:
Coming Up

Lunch Box Odd Sox
Coming Up (Live Version)

 


 



 

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