Die Schatten tanzen lassen
28. Oktober 2023
Zur Jahrespublikation «Schattengemälde» des Zürcher Schriftstellerinnen und Schriftsteller Verbandes ZSV trug Yves Baer die Beiträge «Bellamy» und «Nachtbubenallee» bei. Im Buch veröffentlicht der kubanische Schriftsteller Manuel Olivera Gómez zum ersten Mal auf Deutsch.
 


Das letztjährige Jahrbuch des Zürcher Schriftstellerinnen und Schriftsteller Verbandes ZSV, «Spazio inerne – Innenraum», war Teil der Ausstellung «Die schösten Schweizer Bücher 2022». Nun erscheint mit «Schattengemälde» die neue Ausgabe der Jahrestexte.

In den 30 Beiträgen lassen die Autorinnen und Autoren des ZSV die Schatten tanzen, denn wo diese sind, ist das Licht nicht fern. Diese literarischen Schatten haben mehr als nur 50 Graustufen, sie können warm sein, wie Verena Regina Kellers Erinnerungen an ein geerbtes Chalet oder bunt wie die Fäden der Kreuzstiche beim Sticken, erzählt von Rita Roedel. Hängt gar der Himmel voller Geigen, büxt Bellamy erneut aus der Seniorenresidenz Bella Vista aus. Doch selbst beim erfüllenden Liebesspiel drohen Schatten, wie Dill McLain schreibt.

Thema Sprache
Ein ungenanntes Thema ist die Sprache: Was braucht es, um an einem unproduktiven Tag mit einem Text zu beginnen? Diese Frage beantwortet «Tages-Anzeiger»-Redaktor Philippe Amrein in seinem Vorwort «Leben – aufbewahrt in Worten». Neben den Schatten beschäftigten auch die Fragen nach der Gender-Identität die Autoren, aber auf unterschiedliche Weise. Bei Urs von Schroeder wird die Sprache neutralisiert und eine Sprachpolizei wacht darüber. In Dominik Riedos dystopischer Geschichte «Mein Sommer auf der Insel» haben die Frauen die Macht über die Welt ergriffen.


Der Titel stammt von einem Gedicht von August Guido Holstein.


Das Buch versammelt Lyrik und Prosa u.a. von Slavica Belos, Rolf Dorner, August Guido Holstein, Monica Steinegger, Urs von Schroeder, Gaetano Verardi, Heinz Wegmann und Rolf Zumbühl. Sowie als deutsche Erstveröffentlichung drei Kurzgeschichten des kubanischen Gastautoren Manuel Olivera Gómez, die Dill McLain übersetzt hat. Yves Baer steuerte die beiden Texte «Bellamy» und «Nachtbubenallee» bei.

Seit acht Jahrzehnten aktiv: der ZSV
Gegründet wurde der ZSV 1942. Er hat denselben Jahrgang wie US-Präsident Joseph Biden, Schauspieler Harrison Ford oder Sir Paul McCartney. Bei seiner Gründung war der Verbandszweck «Wahrung lokaler und regionaler Interessen der Mitglieder und deren Schutz, die Unterstützung und Förderung einheimischen Schrifttums». Daran hat sich bis heute wenig geändert. Das vielleicht bekannteste Werk mit ZSV-Hintergrund ist «Das Boot ist voll» von Alfred A. Häsler.

Mit seinen regelmässigen Lesungen, der Mammutlesung im Rahmen von «Zürich liest» sowie der Zeitschrift «Wort» und den Jahrbüchern schafft der ZSV seinen Mitgliedern Öffentlichkeit. «Schattengemälde», wie seine Publikationen, sind in rund einem Dutzend Buchhandlungen zwischen Konstanz und Zürich erhältlich. In Zürich sind es die Buchhandlung Hirslanden, Kapitel 10 und Medieval Art & Vie.

In dieser Ausgabe sind die Autorinnen und Autoren mit einem Portärtfoto abgebildet.


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Schattengemälde
Jahrestexte 22
Prosa und Lyrik
Zürcher Schriftstellerinnen und Schriftsteller Verband ZSV

Edition ZSV, Zürich
88 Seiten, broschiert
ISBN 978-3-9523919-6-9
Fr. 20.–/EUR 20.–

 


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