zum Buch und seiner Entstehung  
«Weltgeist in Zürich» richtet den Fokus auf die wichtigsten Akteure der Aufklärung und zeigt ihr Wirken in ganz Europa. So wurde Zürich im 18. Jahrhundert «Limmat-Athen» genannt.  


Seit dem Jahre 1000, als der weitherum erwartete Weltuntergang nicht stattfand, stehen Zeitenwenden bis heute für Veränderungen im praktischen, politischen und kulturellen Leben. Ende des 17. Jahrhunderts dringen Newtons Erkenntnisse in der Physik und Descartes rationales «Ich denke, also bin ich» ins allgemeine Bewusstsein und stärken den Glauben an die Vernunft. In Zürich suchen und finden Dichter, Maler, Wissenschaftler ihren Platz in der Welt, am Ende des 18. Jahrhunderts erschüttert die Französische Revolution auch die überkommenen Gesellschaftsstrukturen des Stadtstaates Zürich.

europäischer Hotspot
Zuvor, in den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts, entwickelte sich Zürich zu einem wissenschaftlichen und kulturellen europäischen Hotspot. Zürich wurde zu einer unbedingten Station der damaligen Grand Tour – Scheuchzer, Bodmer, Breitinger, Sulzer, Hirzel, Pestalozzi, Lavater und Füssli mussten besucht werden. Sie sind heute die kulturgeschichtlich relevanten Persönlichkeiten der Zürcher Aufklärung. Der damalige Nimbus der Stadt verblasste im 19. Jahrhunderts etwas, erstrahlte wieder im 20. Jahrhundert und gehört heute zum Selbstverständnis von Stadt und Kanton Zürich und den Bewohnern, der Wirtschaft und der Kulturschaffenden.

Aber auch in Winterthur und auf der Landschaft wurden die Ideen der Aufklärung diskutiert und Zürcher trugen sie in die Welt hinaus: So verfasste Hans Georg Sulzer in Berlin die Enzyklopädie «Die allgemeine Theorie der schönen Künste» und Anton Graff malte in Dresden die Berühmtheiten seiner Zeit. In Winterthur entstand 1778 die erste chemische Fabrik der Schweiz. Stäfa und andere Seegemeinden forderten in den 1790er-Jahren nach dem Vorbild der französischen Revolution Gleichheit von Stadt und Land.

synoptisch und bildnerisch die Epoche erfahren
Inhaltlich fokussiert sich «Zwischen Weltgeist und alten Strukturen» nicht nur auf die Stadt Zürich, sondern bezieht auch die Ereignisse im gesamten heutigen Kantonsgebiet mit ein. Durch journalistische Texte und adäquate, aussagekräftige Bilder aus der Zeit und neuen, aktuellen Fotos wird die Epoche in ihren verschiedenen Facetten erlebbar.


Die Autoren François G. und Yves Baer, gesehen von Christian Alex Breitenstein.


«Zwischen Weltgeist und alten Strukturen» ist in seiner Art und Weise ein Nachfolgeband zu «Die Zürcher Altstadtkirchen» (2019; NZZ Libro). Es bietet einen Überblick über das 18. Jahrhundert, das sowohl die Ereignisgeschichte als auch die Interaktionen in Zürich zwischen der Politik und den handelnden Aufklärern in Kunst und Wissenschaft aufzeigt. Die Autoren erarbeiten synoptisch und bildnerisch das geistige Panorama des werdenden modernen Kantons in verständlicher Sprache und mit für sich sprechenden Bildern. VIele davon stammen wiederum aus dem Archiv der Zentralbibliothek Zürich.


Auftakt-Doppelseite zu Johann Caspar Hirzel, dem Reformer der Landwirtschaft.


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