Arbeitsweg
1. September 2009


Staunend fahre ich zur Arbeit, nicht weil es ein neuer Weg ist, ich war ja schon zu Vorstellungsgesprächen in Dübendorf, obwohl ich mit dem Velo hingefahren bin. Nach Wallisellen und Dübendorf, ob auf der Autobahn oder Überland bzw. durch die Stadt, sind Vater und ich auch schon mit dem Auto gefahren. Und entlang der Bahnstrecke vom Bahnhof Oerlikon bis zum Hallenstadion und der Messe sowie auf der anderen Seite mit den Sunrise Towern und dem Messe-Parkhaus, kenne ich wichtigen Gebäude.

Tu ich das? In der Verlängerung nach dem Messe-Parkhaus bis zur Flughafenautobahn bei der Aubrugg war bis vor Kurzem Wiese, mich fasziniert ein Neubau, an dem die letzten Arbeiten vollzogen werden. Es scheint ein sechsgeschossiges Haus zu sein, oder eher doch nur fünf? Die letzte Etage ist doppelt so hoch wie die unteren. Es ist ein moderner Glasbau, die Fenster in der obersten Etage sind folglich doppelt so hoch wie die anderen, zusammengehalten, so scheint es, wird die Konstruktion von Betonträgen, die schräg stehen. Irgendwie erinnert es an das Centre Pompidou, dessen Bauträger auch ausserhalb statt innen sind. In meiner Fahrtrichtung stadtauswärts werden die Träger angehoben, so als ob entlang der Fassade Feuertreppen verlaufen würden. Etwas New-York-Feeling auf dem Abreitsweg, und das auf der grünen Wiese in Schwamendingen…

Das Haus ist nicht angeschrieben, ich wundere mich, welcher internationale Grosskonzern hier dank des helvetischen Standortvorteils im Herzen Europas ohne Teil der EU zu sein, seinen Haupt- oder Europasitz baut.

Der Bahnhof Wallisellen ist eine Grossbaustelle. Es wird ein langezogenes dreigeschossiges Gebäude den Bahngeleisen entlang gebaut, das Trassee für die Glattalbahn, die in etwas mehr als einem Jahr eröffnet werden soll, ist im Bau, über die Bahngeleise schwingt sich in elegantem Bogen ein Viadukt auf dem weder Schienen verlegt sind noch hat er bereits das Glatt Zentrum erreicht, wohin offenbar die künftige Linienführung gehen soll.

Nach dem Bahnhof Wallisellen und dem Überqueren der Autobahn A1 Zürich-Winterthur durchfährt die S14 abrupt ein ländliches Stück, ein grosses Sonnenblumenfeld begrüsst mich freudig, auf der anderen Seite des Zuges gleitet ein Wäldchen am Fenster vorbei, dahinter eine alte Fabrikanlage, die längst stillgelegt und aufgegeben ist, das Zwicky-Areal. Die S14 unterquert den Viadukt der Bahnline von Stettbach nach Dietlikon, zur Rechten ist der vor zwei Jahren mit dem schweizerischen Solarpreis ausgezeichnete Neubau der EAWAG, anschliessend folgt die EMPA, zur Linken die ersten Wohnhäuser, und ein Schulhaus, das Band kündigt die Einfahrt in den Bahnof Dübendorf an.


 

frühere Einträge:
Kleider machen Leute – 24. August
Zürich Höngg (Charles Clerc) – 18. August
Zürich, Espressino Due – 15. August

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Eröffnung – 7. September
von der Bedrohung durch ein Gebet – 1. Oktober
unterwegs – 20. Oktober


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