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Emil Steinberger ist zu Gast in Höngg, das Kirchgemeindehaus ausverkauft. Er führt sein Progamm «Drei Engel» auf, was eine etwas mehr als einstündige Lesung aus seinem Buch «Wahre Lügengeschichten» ist. Das Publikum hat selber zu entscheiden, ob die Geschichte wahr oder erfunden ist. Drei Mal während der Lesung, bei den drei unwahrscheinlichsten Geschichten, hebt Emil drei Finger. Wie zum Eid, dass diese Geschichten wahr sind.
Nach der Lesung setzt sich Emil freudig ins Foyer und erfüllt über eine Stude lang sämtliche Autogrammwünsche, während ich als Co-Organisator beim gleichzeitigen Apéro mithelfe. Als die drittletzte Person in der Schlange ihr Autogramm erhält und wir den Apéro abgeräumt haben, stelle ich mich artig in die Reihe, zücke eine Zwanizgernote, um ein Exemplar der wahren Lügengeschichten zu kaufen und es mir dabei gleich von Emil signieren zu lassen. Ich sage etwas Nettes über seinen Auftritt, Emil Steinberger bedankt sich artig und erkundigt sich nach meinem Namen. Während ich nun Emil zuschaue, wie er meinen Namen falsch schreibt (Ives statt Yves!!!) und mir überlege, ob ich ihn deswegen korrigieren soll, höre ich mich bereits meinen vorbereiteten Satz aufsagen:
«Du unterschreibst mit Fülli, das ist nobel!»
«Ich unterschreibe nur mit Fülli», antwortet Emil.
«Du bist nach Stephan Eicher der zweite, der auf seinem Schreiber beharrt und nicht meinen Stift nimmt.»
«Ehrlich? Unterschreibt Stephan Eicher auch mit Fülli?»
«Nein, mit Bleistift.»
«Mit Bleistift?» Emil schaut mich fragend an. «Aber dänn chammers ja wieder usgummele?»
«Und sich noch einmal hinten anstellen für ein neues Autogramm», ergänze ich.
Emil lacht laut heraus und gibt mir vergnügt die Hand.
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